2014-02-07: Westen/Jalot/Echokluft

Aus Höhlenverein Hallstatt-Obertraun
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Planung

  • Treffpunkt: Freitag, 07.02.2014; 11:00 Echerntal
  • Teilnehmer:
    • Anmeldung bei: Benedikt Hallinger
    • Teilnehmer (3): Michael "Geburtstagsmichi" Schütze, Herbert und Beni Hallinger
  • Ziele:
    • Genauere Erkundung des "Dark Higwhay"
    • Weitermachen an der aktuellen "Bohrstelle-III" am Jalot
    • Ggf. weitere Ziele in der Echokluft nochmals in Augenschein nehmen
    • Beim RÜckweg am Normalweg nochmal die Spalten anschauen
    • Michis 30en feiern


  • Ablauf:
    • Fr: Mittags Einmarsch zur HDS, dabei Erkundung offener Stellen im "Dark Highway"
    • Sa:
      • Erbohrung der "Borhstelle-III", überwinden der Schlüsselstelle und weiterer Vorstoß
      • Ggf. weitere Erkundung in der Gegend der Echokluft
    • So: Abrücken und heimfahren


Bericht

Freitag

Der Einmarsch gestaltete sich bei fehlendem Schnee und mildem Wetter als sehr angenehm. Der neue Weg ist wirklich eine feine Sache! Am Eingang angelangt ist uns aufgefallen, dass die Höhle Sommerbewetterung hat, d.h. nach draußen bläst. In der Jausenhalle fanden wir eine neue Leiter vor, die wir ein kleines Stück bis zur Karl-Pilz-Halle weitergetragen haben. Im Blocktunnell haben wir noch das kurze Seil aufgenommen, das seit Jahren dort herumliegt und auch etwas Seil von der Zwischenetage bis zur Sprengstelle transportiert. Dort zentral liegt es sicherlich besser, als verstreut im Norgendwo (Anm.: die Materialliste hat Michi bereits aktualisiert).

Am Abzweiger des Dark-Highway haben wir kurz beratschlagt, ob wir den Normalweg nehmen, um Kraft für den Samstag zu sparen, oder ob wir uns den Dark Highway zur Feier des Tages genauer anschauen. Wir entschieden uns für letzteres und stellten fest, dass es sich von der Landschaft her immer wieder lohnt. Auch die Pläne förderten interessantes zutage: Kurz nach dem Abstieg, da wo der ang einen großen Linksknick macht, ist auf der rechtne Gangseite ein Gang eingezeichnet, der definitv auch mit Mühe nicht mehr auffindbar war. Wahrscheinlich ist er inzwischen versandet. Wir haben desweiteren einige Fragezeichen in den Plänen kontrolliert und neue Forschungsziele notiert. Mit einer Leiter sollte das ein oder andere leicht machbar sein. Wir werden wohl demnächst eine Tour organisieren, um die Punkte abzuklappern. Insgesamt waren wir ca. 4 Stunden im Dark Highway, einige davon in bisher unkartografierten, aber sehr engen Schlüfen (bei der Kletterstelle am Ende). Diese sollten ebenfalls vermessen werden.

Kurz vor der HDS haben wir dann noch die Leiter ausgebaut, damit wir in der "Bohrstelle-III" eine Schlüsselstele überwinden können.

Abends haben wir dann den Abend gemütlich ausklingen lassen und noch ein klein bisschen gefeiert.

Samstag

Nach dem Frühstück transportierten wir Material und Leiter über den Jalot zur aktuellen Forschungsstelle: Herbert und Michi brachten gemeinsam die Leiter über den Abgrund und Beni rückte mit zwei schweren Schleifsäcken nach. Beni wagte als erster den Aufstieg zum Endpunkt und baute dabei die Seilverankerungen aus, um Seil für oben zu gewinnen. Bedingt durch die schwere Kletterei war die Seilführung "Kreuz und Quer" und durch den "Direktweg" konnten einige wertvolle Meter gewonnen werden. Danach rückte Michi bis fast ganz oben nach und zog unter großen Mühen mit Hilfe eines improvisierten Flaschenzuges die Leiter nach oben. Beni übernam und während Michi Material nachzog, fuhr Beni - ungeduldig wie er war - schonmal voller Vorfreude die Leiter aus: Sie reichte mit der letzten Sprosse über die Schlüsselstelle!

Bohrstelle-III

Eine kurze Mittagspause wurde für das Besprechen des weiteren Vorgehens genutzt und wir entschieden uns, dass Beni auf die Leiter mit Bohrzeug vorsteigt und mal oben schaut. Gesagt getan, Beni rückte vor, Michi sicherte die Leiter vom Plateau aus. Die schlechte Nachricht: Oben überall Sinter! Die noch schlechtereNachricht: überall klingt er hohl... Beni setzte trotzdem eine Probebohrung an und eine Zeit lang sah es auch gut aus, bis der Bohrer plötzlich in "Luft fiel", also kein Anker sicher halten wird. Beni überlegte hin- und her, ob eine alpine Kletterei, gesichert über die Leiter als improvisiertem Haken, weiterhelfen könnte. In der Tat hätte man oben auf einem kleinen sims klettern und stehen können, aber wie von dort weitermachen? Der Sinter oben sah noch schlechter aus....

Ab der Schlüsselstelle erstreckt sich die Echokluft noch ca. 10 Meter weiter nach oben. Die Kluft wird richtung Decke immer schmaler und es setzt sich ein fast senkrechter enger gelaugter Schlot fort. Er wäre groß genug für einen weiteren Vorstoß, jedoch wird gerade noch der Helm bequem durchpassen, es ist also schon eher wenig Potential. Wie beschrieben wird es jedoch schwer und risikoreich, dort hin zu gelagen, der Sinter trägt wirklich nicht besonders gut und ist immer wieder mit hauchdünnen Lehmschichten durchsetzt.

Beni schlug schweren Herzens diese Option auch aus, zu gefährlich, nichts zu machen. Das Potential nach oben ist schwindend, aber prinzipiell nach wie vor vorhanden, nur leider aus unserer Sicht nicht groß genug für das Tragen solcher Risiken.
Wir bauten also die Leiter wieder ab und Michi begann mit dem Abseilen samt Leiter. Beni packelte oben zusammen und führte nach Michis Ankunft unten das Abziehen des Seiles durch. Damit ist die "Bohrstelle-III" offiziell beendet und wieder konnte ein Fragezeichen geklärt werden. Auf zu neuen Abenteuern!

Neuland in der Echokluft

Die Leiter wanderte weiter richtung Westen und sollte uns dort nochmal von großem Nutzen sein. Herbert und Michi trugen sie fast im Alleingang bis zum Ende der Echokluft, wo wir weitere Deckenlöcher inspizieren wollten. An der Stelle, wo der Fels blankgewaschen ist und die vielen Muschenln sind, haben wir die Leiter deponiert und inspizierten den Rest ohne Gepäck. Die Decke der Echokluft schein richtung Westen hin abzufallen und kurz nach der "Muschelstelle" bis auf wenige Meter über dem Boden abzusinken. Gleichzeitig schaut es so aus, als wäre über der Echokluft (oder als ein verfüllter Teil von ihr) eine Art "Zwischenboden", der sich bis zum anfang des Jalot (siehe unsere anderen Bohrstellen!) fortsetzt. Dieser Zwischenboden könnte vielleicht vom Ende der Echokluft zugänglich sein. Dort steht bereits eine alte (und nicht mehr zweifellos stabile) Kletterstange mit Seil und wir haben die Info, dass dort oben eine Seiltraverse eingebaut gehört, um weiterzukommen. Das wäre grob unser nächstes Ziel. Wir erkundeten noch ein paar Alternativszenarien, kamen aber ebenfalls zum Schluss, dass als nächstes der Gangteil oberhalb der Kletterstange inspiziert gehört. Dafür wollen wir beim Nächsten Mal die Leiter einsetzen!

Gesagt getan, wir wollten die Leiter noch zumindest bis zur Kletterstange tragen. Beim Hinweg sah Beni in ca. 4 Meter Höhe auf der rechten Seite einen kleinen Schluf ansetzen, den wir vorher aber noch kurz inspizieren wollten. Beni vermutete nämlich einen kleinen Raum hinter dem Schluf. Indizien sprachen tatsächlich dafür, denn ein paar Meter weiter ist ein wasserführender Schacht/Schlot auf der Rechten Seite.
Wir packten also die Leiter aus und Michi machte den Vorstieg. Nach kurzer enger Quälerei (es ist wirklich nicht einfach rienzuklettern und die Leiter eine große Hilfe) stand Michi in einem kleinen Schlotraum mit viel matschigem Lehm. Neuland! Der Schlotraum setzt sich nach oben fort, man kann aber bereits die Decke erkennen. Er ist vermutlich leicht kletterbar. Ein größerer Teil der Wände ist von unten nicht einsehbar und unsere Hoffnung ist, dass dort ein Gang ansetzt, vielleicht eine Art Parallelkluft oder zumindest ein Weg zur oberen Etage, der die oben beschriebene Traverse überflüssig macht...

Wir haben voller Euphorie noch ein Seil zur Sicherheit eingebaut (befestigt an zwei vorspringenden Felsen). Die Leiter haben wir stehen gelassen; man kann jetzt zwar prinzipiell auch mit dem Seil alleine hoch, die Leiter spart aber enorm Kraft und Zeit. Bitte also stehen lassen :). Zudem deponierten wir für den Schlot und unsere weiteren Vorhaben ein 40-Meter-Seil.

Zufrieden, müde und erschöpft kehrten wir zur HDS zurück und folgten der üblichen Biwakroutine.

Sonntag

Der Ausmarsch gestaltete sich reibungslos. Wir sind den Normalweg heimgegangen und haben direkt nach der HDS noch einige interessante Löcher/Spalten entdeckt, die mit einer Leiter einfach zu erkunden wären (davon 3 Stück direkt hintereinander).

Wir haben außerdem die Gelegenheit genutzt und den Weg an diversen Stellen noch etwas gesichert. Kurz nach dem Abstieg am Geistermandl hatte bei einer der letzten Touren Jiri einen Handlauf eingebaut. Einer der Haken erzeugte jedoch eine Scheuerstelle, die wir umgebaut haben. Jetzt hängt das Seil Reibungsfrei. In der Gegend der Wendelhalle haben wir bei der kleinen Trittleiter das Handseil mit einem Haken eingebaut, denn bisher war es nur an einer scharfen Naturöse festgeknotet und das Seil sah bereits nach wenigen Touren schon wieder eher mitgenommen aus. Zur weiteren Verbesserung haben wir in der Querung noch ein Loch gebohrt, das in Zukunft einen 8er Anker, Lasche und Maillon benötigt. Das Seil kann man dann dort einhängen, was die Sicherheit an der Stelle deutlich erhöhen dürfte.