2017-11-03: Sandbiwak

Aus Höhlenverein Hallstatt-Obertraun
Version vom 8. Januar 2018, 17:56 Uhr von Benedikt Hallinger (Diskussion | Beiträge) (Vermessungen im Labyrinth)

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Termin

03.11.2017 bis 05.11.2017

Ziel:

- Vermessen letzter offener enger Fragezeichen im oberen Labyrinth - Übernachtung im Sandbiwak


Bericht

Gut gelaunt sind wir zu Jakobs zweiter Hirlatztour gestartet. Unser Ziel war, ein paar enge Reststrecken im Labyrinth zu vermessen, sowie das Deckenloch kurz vor der Karl-Pilz-Halle zu inspizieren.
Wir konnten bei den Badewannen noch einen kleinen Nebengang im Zubringer in den Plan aufnehmen, in dem sogar eine Fledermausmumie liegt.

Deckenloch vor Karl-Pilz-Halle

Bei der Tour zum Gedenplatteneinbauen für Stefan hatten wir ja bereits einen Versuch unternommen, das Deckenloch einzubauen. Dies misslang, weil die Leiter zu kurz war und der Fels sich als nicht kompakt herausgestellt hat.
Um das Loch in der Decke dennoch zu bezwingen, haben wir drei Leitersegmente verbunden (zwei davon sollen weiter zur Sprengstelle -> Schwabenlandzubringer, eine hatten wir vom Weg ausgeliehen und danach wieder eingebaut). Um die Belastbarkeit gleich am Anfang testen zu können, haben wir die Leiter jedoch als Kletterstange benutzt; Beni stieg am Seil auf. Zur Sicherung hat Beni oben einen Anker gebohrt, an dem er Jakob nachgesichert hat. Zusammen erkundeten wir den weiteren Gangverlauf, er ist sehr eng, aber nicht besonders feucht. An der von der Skizze bekannten Endstelle der Vermessung befindet sich eine kleine Kammer, in der man stehen kann. Am Boden zweigt ein extrem enger Schluf ab, Benis Brust war zu groß, sodass hier trotz aller Versuche kein Fortkommen möglich war. Eventuell kann man mit viel Geduld und Werkzeug die Spitzen wegarbeiten, die das Weiterkommen verhindern. Auf Kopfhöhe zweigt eine sehr enge Röhre ab, die anfangs auch gut beschliefbar war. Sie bleibt gleichbleibend eng, allerdings wurde sie in der Mitte leicht feuchter, wodurch Beni nicht mehr weiter konnte: Die Röhre geht aufwärts und dadurch war kein Halt mehr auf dem feuchten Lehm möglich, zum Weiterschlufen fehlte am Ende die nötige Reibung.
Im Winter könnte man hier vielleicht weiterschlufen, in den 70er Jahren war hier auf jeden Fall ein unvermessener Durchbruch dokumentiert worden. Weil das Potential nicht besonders groß ist, entschlossen wir uns jedoch dazu, kein Seil hängen zu lassen und auch die Leitern wieder abzubauen.

Weiterweg zum Sandbiwak

Um die nasse Stelle am Labyrinth-Abstieg mit Jakob zu vermeiden, führte unser Weg durch das untere Labyrinth. Gut, dass der Weg vor vielen Jahren ausgeräumt wurde, so ist es deutlich angenehmer.
Die Riesenklamm hat Jakob beeindruckt. Wir gingen danach gemütlich zum Sandbiwak und schauten uns unterwegs die zahlreichen Fossilien an. Der Abend klang dann noch gemütlich aus.

Vermessungen im Labyrinth
Plan Silbergasse/Jammerschluf im oberen Schlufflabyrinth

Auf dem Rückweg am nächsten Tag gingen Herbert mit Hannes wieder untenrum, Beni mit Jakob jedoch oben, weil wir ja noch ein paar Vermessungen abarbeiten wollten. Dies taten wir auch, und so konnten wir alle offenen Fragezeichen im Labyrinth dank Jakobs Schlufkünsten vermessen.
Der erste Gang zweigt bei Messpunkt 10b nach Westen ab und wurde von Jakob "Silbergasse" genannt, weil die zahlreichen Wasstertopfen an der Decke im Licht wie Silberadern aussahen. Hierbei gelang auch der bereits vermutete Zusammenschluss eines Rundganges, der jedoch zu Eng zum Schlufen ist und nur über die Planzeichnung/Messdaten nachgewiesen ist.
Das Zweite Objekt war lediglich die Fortsetzung des kleinen gotischen Ganges, der jedoch verlehmt endet.
Die Dritte Vermessung ist der Jammerschluf, der recht feucht war und deswegen nicht schön zum Vermessen war. Den Messpunkt 1.8 konnten wir nicht sicher identifizieren, weshalb wir am Punkt 1.7 angeschlossen haben. Hier wäre noch eine extrem Enge Fortsetzung versuchbar, es sieht jedoch so aus, als würde der Gang wie der andere Ast verlehmt enden.
Jakob dürfte damit mit seinen 7 Jahren einer der jüngsten Forscher mit Vermessung der Hirlatzhöhle sein.
Die Gesamtlänge der Vermessungen beträgt 48 Meter.

Abstieg

Herbert und Hannes bauten derweil die Leitern auseinander und montierten die geliehene Leiter wieder an ihren angestammten Ort. Gegen 16:00 waren wir dann wieder wohlbehalten am Parkplatz.

Teilnehmer

Benedikt, Herbert und Jakob Hallinger; Johannes Zangl