2012-03-02: Geistermandl: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Höhlenverein Hallstatt-Obertraun
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Gottfried Buchegger (Diskussion | Beiträge)
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Gottfried Buchegger (Diskussion | Beiträge)
 
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=== Teilnehmer ===
=== Teilnehmer ===
* '''bisher zugesagt:''' Gottfried Buchegger, Michael Riegler, Barbara Wielander, Gerhard Derler, Jiri Vokac, Herbert Hallinger, Markus Schafheutle, Thomas Exel, Heidrun Andre, Martin Ebenlechner,  
Gottfried Buchegger, Michael Riegler, Barbara Wielander, Gerhard Derler, Jiri Vokac, Markus Schafheutle, Thomas Exel, Heidrun Andre, Martin Ebenlechner,
 


== BERICHT ==
== BERICHT ==

Aktuelle Version vom 5. März 2012, 18:20 Uhr

Graben im Geistermandltunnel 2. bis 4. März 2012

Rahmenbedingungen

Die Abraumkammer vor dem letzten Stollen ist weitgehend mit Lehm verfüllt. Dadurch ist es notwendig den Abraum weiter nach hinten zu verfrachten, dazu sind mindestens 7 Personen erforderlich.

Planung

Freitag:

  • Treffpunkt beim Parkplatz im Echerntal am späten Nachmittag.
  • Anmarsch zur Sprenstelle - Übernachtung.

Samstag:

  • Graben im Geistermandltunnenl, anschließend für interessierte Genußtour in die Halle des Staunens.

Sonntag:

  • Rückmarsch

Teilnehmer

Gottfried Buchegger, Michael Riegler, Barbara Wielander, Gerhard Derler, Jiri Vokac, Markus Schafheutle, Thomas Exel, Heidrun Andre, Martin Ebenlechner,

BERICHT

Kurzfassung:

Der bei den letzten Touren gegrabene Stollen war leider unerwartet vollständig überflutet, daher konnte nicht weitergearbeitet werden.


Barbara Wielander berichtet im Detail:

FREITAG:

Es war Anfang März, als bei mildem Frühlingswetter eine achtköpfige Gruppe an hoch motivierten Höhlenforschern unter der Leitung von Gottfried Buchegger beschloss, der Hirlatzhöhle einige weitere Meter an Neuland abzuringen. Schon vor der Tour war diskutiert worden, ob der steile Zustieg bei der derzeitigen Lawinensituation (aufgrund des Tauwetters herrschte Lawinenwarnstufe 3) gefahrlos machbar sei, die Gefahr für Nassschneelawinen wurde allerdings als nicht sehr groß eingeschätzt. Die Gruppe brauchte eine gute Stunde, um durch den nicht mehr allzu tiefen, aber dafür sehr patzigen Schnee nach oben zu stapfen, die Querung unmittelbar vor dem Höhleneingang wurde in großer Hast zurück gelegt, da man von oben herab brechende Eisbrocken (wie sie in großer Zahl auf der gesamten Hangquerung zu finden waren) fürchtete. Die Gruppe kam gut bei der Höhle an und nach einer kurzen Pause brach man auf zum Biwak nahe der Sprengstelle. Im Eingangsbereich der Höhle waren außergewöhnlich schöne Eisfiguren zu sehen - Wasserfälle, Eissäulen und sonstige bizarre Gebilde fragiler Pracht. Allerdings war auch der Weg hinein stellenweise vereist, sodass man etwas langsamer als erwartet vorankam. Über kurze und recht lange Leitern ging’s bis zum „Pendler“ - die spektakuläre Brücke und die anschließende ausgesetzte Querung wurde auch von den Hirlatz-Neulingen gut gemeistert (wenngleich manch eine/r froh über den vorhandenen Sitzgurt war), ein Teil der Gruppe ging kurz verloren (es ist leicht, eine Abzweigung zu übersehen, wenn der Vordermann nicht unermüdlich prüft, ob der Hintermann noch hinter ihm ist), war aber rasch wieder gefunden, und so erreichten alle wohlbehalten nach ca. drei Stunden Gehzeit das Biwak.

SAMSTAG:

Nach einer gemütlichen Nacht (nur gestört durch gelegentliches Schnarchen und einen vergessenen Handywecker) brach die Gruppe am nächsten Morgen in aller Frühe und Frische zum Geistermandltunnel auf, wo man die erfolgreichen Grabungsaktionen des letzten Winters weiter führen wollte. Die Gruppe war bei bester Laune und Motivation, aufgrund der großen Personenanzahl hoffte Gottfried, nicht nur den Tunnel einige Meter voran treiben zu können, sondern auch baulich etwas zu verbessern, sprich: zu erweitern bzw. den nun schon in großen Mengen vorhandenen Abraum ganz aus dem Tunnel hinaus schaffen zu können. In den ersten Tunnelabschnitt rinnte leider ein kleines Bächlein, sodass die Gruppe beim Erreichen der kleinen Kammer zwischen erstem und zweitem Tunnelabschnitt schon etwas verdreckt und feucht war (insbesondere Wetti, welche leider ihren Schlaz vergessen hatte). Es hatten noch nicht alle den ersten Schluf passiert (in der Kammer begann es, eng zu werden), als von weiter vorne laute und deftige Flüche erschallten. Gottfried wollte zur Grabstelle vorrücken, allerdings kam er nicht weit, da der gesamte, ca 9 m lange zweite Stollen unerwartet vollständig unter Wasser stand. Da bisher nur in den trockenen Wintermonaten gegraben wurde war nicht bekannt das es dort einen Wasserzulauf gibt. Erstaunlich, das der schon zu Beginn der Schmelzwasserperiode so ausgiebig ist. Es ist auch nicht auszuschließen, dass bei den Grabungsarbeiten die Sohle verdichtet wurde und das versickern des Wassers verhindert. Ob das Wasser an dieser Stelle jemals wieder versickern kann wird erst der nächste Winter zeigen.

Die Frustration ist groß - barg der bewetterte Tunnel doch die große Hoffnung, wieder einmal in gänzlich unbekannte Teile der Hirlatzhöhle vordringen zu können. Die nun äußerst demotivierte Gruppe trat den geordneten Rückzug an, sämtliches Grabwerkzeug wurde wieder mitgenommen. Was also tun mit dem angebrochenen Tag? Gottfried bot an, eine kleine Exkursion in die Halle des Staunens bzw. in die Sahara zu leiten, das Angebot wurde dankbar angenommen. Sight-Seeing in der Hirlatzhöhle ist ja auch nicht zu verachten. Man brach zur HDS auf, allerdings kam nach einer Dreiviertelstunde Gehzeit die große Ernüchterung: Der Weiterweg stand ca. 1 m hoch unter Wasser. Gummistiefel ausziehen und durch oder geben wir uns endgültig geschlagen? Wir sind zu einem Kompromiss bereit und probieren, den Zustieg über den Dark Highway zu finden. Im Dark Highway fand man hübsche Lehmformationen und nach einiger Weile - sehr überraschend - offenbar relativ frische Fußspuren, welchen man kurz entschlossen folgte. Nach einer halben Stunde dann die große Überraschung: Man war wieder zum Einstieg des Dark Highways zurückgekehrt, die Fußspuren waren die eigenen gewesen. Na so etwas… Die Gruppe beschloss, noch den Schwarz Siphon zu besichtigen, zum Biwak zurück zu kehren und einen Tag früher als geplant die Höhle zu verlassen. Das Biwak war rasch zusammen geräumt, am Rückweg fotografierte man ausgiebigst, Wetti ging wieder einmal verloren, und so erreichte die Gruppe gesund um 19.00 den Höhleneingang. Der Abstieg im patzigen Schnee war etwas mühsam, umso besser schmeckten dann Bier und Pizza in Obertraun.