2025-10-30:Tauchtour Donnerbachsiphon
Termin
30.10.-2.11.2025
Ziel:
Wolkenbiwak - Tauchtour im Donnerbachsiphon
Teilnehmer
Andreas Klocker, Rafael Wagner, Wetti Wielander, Axel Hack, Alex Ried, Attila Szoradi, Ferenc Kovacs, Zsolt Nemeth
Treffpunkt
30.10.2025, 11:00 Simonydenkmal Hallstatt
Ablauf
30.10.: Anmarsch zur Sprengstelle
31.10.: Sprengstelle-Wolkenbiwak
1.11.: Tauchgang Donnerbachsiphon, Weiterforschen im Donnerthermencanyon
2.11.: Ausstieg
Bericht
Direkt auf die durchaus erfolgreiche Erkundungstour am Wochenende zuvor folgte schon die zweite Tour in den Osten – diesmal sollte nach sieben Jahren der Donnerbachsiphon wieder einmal betaucht werden, und zwar von drei Taucher*innen: Andi, Rafael und Wetti Mit Tauchflaschen eher schwer beladen ging es am Donnerstag gemütlich in die Höhle bzw. bis zum Sprengstellenbiwak. Die Vorhut bildeten Rafael, Wetti und das hirlatzerprobte ungarische Team, bestehend aus Attila, Feri und Kutja (Zsolt). Etwas später in der Nacht stießen dann noch Axel, Alex und Andi hinzu. Am nächsten Tag ging es weiter zum Wolkenbiwak. Während Alex und Axel einiges an Gangstrecken und einen Schlot weiter im Osten im Bereich der Halle der Kristalle vermaßen, machte der Rest des Teams einen kleinen Schlenker zum Idealbiwak. In die Tiefe ging’s über die gruselige alte Drahtseilleiter, die aber mit Seilsicherung halbwegs zu meistern ist, und nach dieser Hürde steht man auch schon am lieblichsten Biwak in der ganzen Hirlatz, direkt am Strand gelegen. Ein paar Meter weiter: ein noch unbetauchter Siphon. Klingt spannend, zumal auch das lieblich am Biwak vorbei rauschende Bächlein in diesen verschwindet. Als wir davor stehen, wird uns schnell klar, warum der Siphon (noch?) unbetaucht ist – an der Breite haperts nicht, dafür aber an der Sicht - der Bach verschwindet in einer niedrigen, gatsch- und schlammgefüllten Spalte. Taucherische Maulwürfe möchten dort vielleicht weiterkommen – ich ziehe die klaren Wässer des Donnerbachs vor. Nächster Tag, Samstag: Auf geht’s zu neuen Ufern, sprich: Zum Donnerbach! Großes Fragezeichen ist schnell erreicht, dann weiter in die Tiefe. Bald dröhnt uns immer lauter werdendes Rauschen entgegen – der Donnerbach kündigt sich schon von weitem mit dumpfem Grollen an. Bald beschleicht uns ein unangenehmer Verdacht: War hier vor einer Woche auch schon so viel Wasser? Ein Mal mit den Stiefeln Wasser schöpfen an einer Stelle, wo wir vor wenigen Tagen noch problemlos trocken rüber gekommen sind. Dann sind wir an der „eigentlichen“ Stiefelschöpfstelle angelangt – ein Weiterkommen wäre hier nur noch schwimmend möglich. Das ist alles ein bisschen nervig, aber nach kurzem Überlegen wird klar: Hier möchten wir heute nicht durch. Zumal angesichts der deutlich sommerlichen Wetterführung damit zu rechnen ist, dass das Wasser weiter steigen wird. Wetti schlüpft trotzdem kurz einmal in den Neoprenanzug, um zumindest einmal baden zu gehen und den Kopf in den „Siphonrundensiphon“ zu stecken (auch dieser noch unbetaucht und deutlich hübscher als der Siphon beim Idealbiwak). Was also tun mit dem angebrochenen Tag? Rückzug zum Wolkenbiwak, Mittagspause, und dann wieder Richtung Idealbiwak, wo uns am Vortag ein extrem stark bewetterter „Briefkastenschlitz“ aufgefallen war. Der Schluf daneben war im lockeren Lehm bald auf halbwegs befahrbare Maße aufgegraben – zwei unangenehme Engstellen (im Fels) konnten jedoch nicht vollständig beseitigt werden. Erst zwängte sich Kutja unter maximaler Körperbeherrschung hindurch, danach folgte Feri – und es dauerte ein bisschen, bis die beiden wieder kamen. Der Schluf führt leicht abwärts ziehend rund 60 m Richtung Westen und endet an einem nicht kletterbaren, rund 5 m tiefen Schacht, dessen lehmig-rutschige Abbruchkante sich als etwas tückisch erwies und verhinderte, dass man allzu genau hinunter schauen konnte. Jedenfalls war am Schachtgrund Wasserrauschen hörbar. Die neuen Höhlenteile bekommen den passenden Namen „Nutellaabgrund“. Ganz in der Nähe: Der Schlufschlufschluf. Auch dort deutliche Wetterführung und die Möglichkeit, im lockeren Lehm weiter zu graben. Durchaus spannende Ecke! In der Zwischenzeit waren Axel und Alex auch sehr fleißig im Bereich des Fernost-Sterns unterwegs. Insgesamt haben die beiden an diesem Wochenende 450 m vermessen, davon 170 m Neuland. Sonntag dann der Heimweg. Lang, mühsam und halbwegs ereignislos. Bis wir dann im Grauen Gang standen: Wo kommt auf einmal der See her? Wir schafften es gerade noch trockenen Fußes, den See zu passieren – ob wir einen Tag später noch so problemlos aus der Höhle gekommen wären, ist allerdings eine andere Frage…